KREISLAUFWIRTSCHAFT BEI TOURISMUSDIENSTLEISTUNGEN IN FRANKREICH
GELERNTE LEKTIONEN
Der Tourismussektor hat aufgrund der COVID-19-Pandemie erhebliche Veränderungen erfahren, was französische KMU dazu veranlasst hat, Nachhaltigkeit als Kernprinzip zu übernehmen. Diese Unternehmen haben bemerkenswerte Maßnahmen umgesetzt, wie z. B. die Erlangung von Umweltzeichen, die Förderung der Biodiversität und die Teilnahme an lokalen Erlebnissen. Diese Initiativen reduzieren nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern erhöhen auch die Gästezufriedenheit und unterstützen die lokale Bevölkerung wirtschaftlich. Durch die Förderung eines verantwortungsvollen Tourismus haben KMU das Bewusstsein von Touristen für nachhaltige Reisemöglichkeiten geschärft und umweltfreundliches Verhalten gefördert. Diese Praktiken sind in unterschiedlichen Tourismuskontexten in hohem Maße replizierbar und skalierbar, was ihre Anpassungsfähigkeit und ihr Potenzial für eine breitere Übernahme beweist. Durch die Integration von Nachhaltigkeit in Geschäftsmodelle – etwa durch die Einführung von Öko-Zertifizierungen und das Eintreten für langsamen Tourismus – liefern KMU Blaupausen für andere, die nach nachhaltigen Wegen suchen. Die gewonnenen Erkenntnisse betonen Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und gesellschaftliches Engagement bei der Bewältigung von Herausforderungen und der Förderung positiver Veränderungen in der Tourismusbranche.
Unter anderem haben zwei bemerkenswerte, von der EU finanzierte Projekte in Frankreich die Kreislaufwirtschaft von Tourismusdienstleistungen und Nachhaltigkeitspraktiken vorangetrieben (Thema 7 des Transition Pathway). Das TOURISME-Projekt zielte darauf ab, die Kapazitäten von KMU im Bereich Umweltmanagement und Einführung einer Kreislaufwirtschaft zu verbessern und kam 62 europäischen KMU zugute. Diese Initiative förderte die transnationale Zusammenarbeit und branchenübergreifende Förderprogramme und ermöglichte KMU, ihre Aktivitäten auszuweiten und auf Zertifizierungssysteme wie EMAS und EU-Umweltzeichen zuzugreifen. Das Projekt entwickelte ein Kompendium bewährter Verfahren und führte Präsenzschulungen, Webinare und Matchmaking-Veranstaltungen durch, um Wissenstransfer und Innovation zu fördern. Ebenso hat das Ecotours-Projekt lokale Gemeinden darin bestärkt, den Kreislauftourismus anzunehmen, indem es KMU und Ökosysteme im Tourismus in Programme zum Kapazitätsaufbau eingebunden hat. Diese Initiative führte zur Entwicklung von Reiserouten für den Kreislauftourismus, nachhaltigen Marketingstrategien und maßgeschneiderten Unterstützungssystemen, wodurch die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeitsleistung von KMU verbessert wurde.
Beide Projekte unterstreichen die Bedeutung transnationaler Zusammenarbeit, des Kapazitätsaufbaus und der Einbindung von Interessengruppen bei der Förderung nachhaltiger Tourismuspraktiken und der wirtschaftlichen Erneuerung in ländlichen Gebieten.
Die Erkenntnisse aus den Projekten TOURISME und Ecotours unterstreichen die transformative Wirkung von Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau und transnationaler Zusammenarbeit auf nachhaltige Tourismuspraktiken.
Ecotours betont das Wesen des Tourismus als ganzheitliches Erlebnis, das Kultur, Umwelt und menschliche Beziehungen miteinander verbindet. Der Studienbesuch in Agrigent (Italien) demonstrierte die Kraft des transnationalen Dialogs bei der Förderung von Erlebnis- und Beziehungstourismus und bereicherte die Teilnehmer mit Erkenntnissen aus Umweltbildungsinitiativen und Stadterneuerungsprojekten. Dieser Ansatz unterstreicht das Potenzial des Tourismus, sozialen und kulturellen Wandel in Gemeinden voranzutreiben.
Ebenso betonten die Kapazitätsaufbauaktivitäten von TOURISMEdie Bedeutung maßgeschneiderter Schulungsinhalte und Matchmaking-Veranstaltungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Kapazitäten von KMU gerecht zu werden. Die Projekte identifizierten Strategien wie vorbereitende Materialien zum Wissensaustausch mit KMU, Basisbewertungen für eine effektive Gruppierung und diversifizierte Veranstaltungsformate zur Verbesserung des Engagements und der Lernergebnisse. Darüber hinaus gewährleistete die Betonung auf kontinuierliche Überwachung und Unterstützung während der gesamten Implementierungsphase nachhaltige Fortschritte und die Bereitschaft für Umweltzertifizierungen. Eine detaillierte Beschreibung der gewonnenen Erkenntnisse aus TOURISME finden Sie im Dokument „Ansatz und gewonnene Erkenntnisse des TOURISME-Projekts“.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung gemeinsamen Lernens, adaptiver Methoden und der Einbindung von Interessengruppen bei der Förderung zirkulärer Tourismuspraktiken und versprechen einen Paradigmenwechsel hin zu nachhaltigeren Tourismuserlebnissen.